Vorklasse
In die Vorklasse werden Kinder aufgenommen, die mit Beginn der Schulpflicht die nötige Schulreife noch nicht erlangt haben (die körperliche, geistige und seelische Entwicklung betreffend).
Ziel ist es, durch ein Angebot vielfältiger Spiel- und Lernsituationen die Fähigkeiten und Fertigkeiten des Kindes sowohl zu entdecken und zu fördern als auch zu entwickeln, die für das spätere Lernen im Anfangsunterricht und in der Gruppe notwendig sind. Unter Berücksichtigung des individuellen Entwicklungsstandes und der jeweiligen Lernausgangslage erfolgt eine Förderung im emotionalen, sozialen, kognitiven, körperlichen und psychomotorischen Bereich.
Unterschiedliche spielerische Betätigungen und Lernformen sind ausschlaggebend, um dem Kind Handlungsräume und Erfahrungsfelder zu eröffnen. Das Motto lautet: Ganzheitliches Lernen in vertrauter Umgebung ohne Leistungsdruck (keine Hausaufgaben/keine Bewertungen in Zeugnisform) unter gleichzeitiger und allmählicher Steigerung der schulischen Anforderungen.
In die Vorklasse werden max. 20 Kinder aufgenommen, wobei die Möglichkeit besteht, die Großgruppe zu teilen, um in einzelnen Stunden ebenso in Kleingruppen arbeiten zu können. In den rhythmisierten Schulvormittag sind die wechselnden Spiel- und Arbeitsformen eingebettet: Stuhlkreis, Einzel- oder Partnerarbeit, Klein- oder Großgruppenaktivität. Es gibt ausreichend Zeit für freies Spiel und spontane Lernsituationen.
Was die Zusammensetzung der Vorklasse betrifft, so sind Mädchen und Jungen unterschiedlicher Nationalitäten vertreten, deren Sprachen und Kulturen in ihrer Vielseitigkeit eine Herausforderung und Bereicherung darstellen. Jedes Kind wird in seiner Persönlichkeit akzeptiert und integriert – die Stärkung des Selbstwertgefühls und der emotionalen Stabilität steht im Entwicklungsprozess an erster Stelle.
„Vor allem muss man das Kind beobachten, verstehen und lieben lernen, dann erst wird man es lesen lehren.“ J. Korczak