AG-Kinder aus Bad Nauheim dürfen bei Lich Basketball einlaufen

Als es dunkel wird, geht es endlich los. Seit Wochen schon freuen sich die Mädchen und Jungen der Basketball-AG der Stadtschule an der Wilhelmskirche darauf, Einlaufkinder bei Lich Basketball sein zu dürfen. Jetzt, beim Heimspiel gegen KKK Haiterbach, ist es so weit. Die Scheinwerfer sind auf sie gerichtet, die Cheerleader bilden ein Spalier, Hunderte Zuschauer jubeln ihnen zu – und an der Seite der ganz schön großen Basketballer ziehen die Kinder in die Halle ein.
»Das sind ja gar nicht genügend Spieler für uns alle«, haben die Grundschüler sich noch beim Warmmachen und Einspielen ihrer Vorbilder gewundert. Doch, beruhigt sie Freddy Lengler, hauptamtlicher Mini-Trainer beim Verein. »Jeder Spieler hat zwei Hände«, und so sind dann zum Glück doch ausreichend Spieler für die 22 Kinder da.
Wenn die Uhr noch zehn Minuten zeigt
Bei der Vorbesprechung erklärt Lengler ihnen außerdem, wann sie sich wo treffen und wie der Ablauf sein wird, sodass die Aufregung zumindest ein bisschen kleiner wird. Er zeigt oben auf die Anzeigetafel: Dort können die Kinder schauen, wie lange es noch dauert. Wenn die Uhr auf zehn Minuten heruntergelaufen ist, treffen sie sich wieder – diesmal bei den Kabinen, um dann zusammen mit den Spielern aufs Spielfeld zu laufen. Bis es so weit ist, setzen sich die Grundschüler noch mal zu ihren Eltern auf die Tribüne oder wandeln ihren Getränkechip in eine Limo um.
AG-Leiterin Lydia Wahl-Beck hat diesen aufregenden Besuch in Lich möglich gemacht, zusammen mit ihrer Kollegin Sabine Wagner, die nicht nur Lehrerin an der Stadtschule ist, sondern auch Vorstandsmitglied bei Lich Basketball. Oft kommen die Einlaufkinder aus Lich selbst, sagt Trainer Lengler. Aber auch Singbergschüler aus Wölfersheim sind regelmäßig zu Gast bei Heimspielen der Licher Mannschaft »Die Erste«, die in der Regionalliga Südwest spielt.
Inzwischen zeigt die Uhr noch zwölf Minuten an, aber alle Kinder stehen schon am vereinbarten Platz. Erst wird die gegnerische Mannschaft vorgestellt, dann geht das Licht aus, nach den Cheerleadern und dem Maskottchen ziehen die Kinder unter Applaus und Trommeln in die Halle ein – mit »ihrem« Spieler an der Hand. Als alle eingelaufen sind, bilden Groß und Klein noch einen Kreis, das Licht geht wieder an, nun kann das Match beginnen.
Wie sich zeigen wird, haben die Bad Nauheimer einen guten Spieltag erwischt. Lich Basketball steht zwar über KKK Haiterbach in der Tabelle, aber das Hinspiel ging 74:83 verloren. Dafür revanchieren sich die Gastgeber nun mit einem deutlichen 89:77. Dabei staunen nicht nur die AG-Kinder, was man mit einem Basketball so alles anstellen kann.
Nach dem verdienten Sieg ist noch lange nicht Schluss. Die Schüler stürmen aufs Spielfeld, werfen selbst ein paar Körbe und können vor allem ihre Vorbilder noch einmal hautnah erleben: Johannes Lischka, Yannik Ribbecke, Rene Keller und ihre Kollegen stehen gerne für Fotos bereit und unterschreiben die roten Shirts, die die Einlaufkinder geschenkt bekommen haben. Ein Blick in die Gesichter zeigt: Es war ein toller Abend!

Text und Bild: Dagmar Bertram